Sprechstunden/ Spezialsprechstunden am MGZ
Birt-Hogg-Dubé-Syndrom
Diagnostik über folgende genetische Analyse(n)/Panel möglich
Klinische Symptomatik
Das klinische Erscheinungsbild des Birt-Hogg-Dubé-Syndroms (BHDS) ist durch zahlreiche benigne Tumore der Haarfollikel (Fibrofolliculome) gekennzeichnet, die typischerweise in der 3.-4. Lebensdekade in Gesicht, Hals und Oberkörper auftreten. Zum Spektrum der auftretenden Hautveränderungen gehören zusätzlich noch Angiofibrome, perifolliculäre Fibrome und papillomatöse Veränderungen. Außerdem treten Lungenzysten, Pneumothorax sowie verschiedene renale Tumore auf. Die Lungenzysten (meist bilateral und multifocal) bleiben zwar oft asymptomatisch, stellen aber ein hohes Risiko für einen spontanen Pneumothorax dar. Das Pneumothorax-Risiko von BDHS Patienten liegt ca. 50-fach über dem der Normalbevölkerung. BHDS Patienten haben zusätzlich ein erhöhtes Risiko für renale Tumore, typischerweise bilateral, multifokal und langsam wachsend, das mittlere Diagnosealter liegt bei 48 Jahren (von 31-78J). Die häufigsten Nierentumore sind klarzellige Nierenkarzinome (75 %), papilläre Nierenkarzinome (15 %), Oncozytome (5 %) und chromophobe Nierenkarzinome (5 %). Ca. 5 % der familiären Fälle von klarzelligen Nierenkarzinomen sind dem Birt-Hogg-Dubé-Syndrom zuzuordnen. Einige Familien zeigen renale Tumore und/oder autosomal dominanten, spontanen Pneumothorax ohne die Veränderungen der Haut. Tumore der Schilddrüsen- und Kolon-Karzinome sind aktuell aus dem Tumorspektrum des Birt-Hogg-Dube-Syndroms genommen worden.
Genetik
Das BHDS folgt einem autosomal dominanten Erbgang, Keimbahnmutationen im Gen FLCN wurden in Familien mit BHDS gefunden. FLCN (früher BHD) besteht aus 14 Exons (11 davon kodierend), kodiert ein Protein von 579 Aminosäuren-Länge und ist auf Chromosom 17p11.2 lokalisiert. Follicullin gilt als möglicher Tumorsuppressor, zusätzlich wird eine Rolle im Energiestoffwechsel diskutiert.