Klinische Symptomatik
Das Miller-Dieker-Lissencephalie-Syndrom (MDLS) ist klinisch durch das Auftreten von Epilepsien und eine meist schwere mentale Retardierung charakterisiert. Neben den fazialen Auffälligkeiten wird die Diagnose durch die im MRT sichtbare Lissencephalie in Form einer Agyrie oder Pachygyrie gestellt. Diese wird durch eine Migrationsstörung der Neurone verursacht.
Zu den Merkmalen zählen:
Entwicklungsauffälligkeiten
Dysmorphologische Auffälligkeiten
Weitere klinische Auffälligkeiten
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Cardiale Fehlbildungen
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Omphalozele
Neurologische Auffälligkeiten
Einteilung der Lissencephalien
Lissencephalie / subcortikale Bandheterotopie (Lissencephalie Typ I)
Cobblestone-Komplex (Lissencephalie Typ II)
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Walker-Warburg-Syndrom
- HARD-Syndrom
- Fukuyama-Muskeldystrophie
- Muscle-Eye-Brain Disease
Genetik
Das Miller-Dieker-Lissencephalie-Syndrom zeichnet sich durch eine Mikrodeletion im kurzen Arm von Chromosom 17p13.3 aus, die zu einer partiellen Monosomie 17p13.3 führt. Diese Mikrodeletion wird bei ca. 90 % der betroffenen Patienten gefunden. Dabei handelt es sich wie bei den anderen Mikrodeletionssyndromen meist um sporadische Fälle. Die Größe der Deletion variiert von etwa 0,1 bis 2,9 Mb.
Eine Lissencephalie kann auch durch Mutationen im Gen PAFAH1B1 (LIS1) auf Chromosom 17p13.3 verursacht werden. Die für das MDLS typischen fazialen Merkmale liegen dann nicht vor. Daneben existieren auch X-chromosomale Formen, beruhend auf Veränderungen in den Genen DCX oder ARX, sowie eine weitere autosomale Form (RELN).