Genetische Untersuchungen eröffnen auch in der Kardiologie neue Möglichkeiten hinsichtlich Diagnostik, Risikoabschätzung, Therapie und Prävention. Patienten, Ratsuchende bzw. deren Familienangehörigen können beispielsweise bei folgenden Konstellationen von einer genetischen Diagnostik profitieren:
- Patienten mit Störungen der Erregungsleitung
- Patienten mit Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien)
- Patienten mit angeborenen Herzfehlern und/oder Gefäß- und Bindegewebeerkrankungen
- Ratsuchende mit kardialen Erkrankungen in der Familie
- Familienangehörige von Patienten mit plötzlichem Herztod eines jungen Menschen
Spezialsprechstunde für Herzgenetik
In unserer Spezialsprechstunde für Herzgenetik beraten wir Patienten, Familienangehörige und Ratsuchende und stehen als Ansprechpartner konsiliarisch zur Verfügung. Das Spektrum der vom MGZ – Medizinisch Genetischen Zentrum angebotenen Diagnostik umfasst dabei insbesondere:
- Familiäre Kardiomyopathien (hypertrophe Kardiomyopathie, dilatative Kardiomyopathie, arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie)
- Angeborene Herzfehler (syndromal und isoliert)
- Kardiale Ionenkanalerkrankungen (Long-QT-/Short-QT-/Brugada-Syndrom sowie die Katecholaminerge polymorphe ventrikuläre Tachykardie, CPVT)
- Gefäß- und Bindegewebserkrankungen (Thorakale Aortenaneurysmen und Aortendissektionen, Marfan-Syndrom, Ehlers-Danlos-Syndrom)
- Mitochondriale Erkrankungen (z. B. MELAS-Syndrom, mitochondriale Kardiomyopathien)
Bei Fragen erreichen Sie Frau Prof. Dr. med. Isabel Diebold unter 089/ 3090886-0.
Die Vereinbarung eines Termins kann telefonisch unter 089/3090886-0 erfolgen. Weitere Informationen zur Sprechstunde finden hier.
Sportmedizin / Präventionsmedizin
Auch im Bereich der Sportmedizin nimmt die Relevanz der Kardiogenetik immens zu. Lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen bis hin zum plötzlichen Herztod bei Profisportlern oder auch ambitionierten Freizeitsportlern können auf Herzrhythmusstörungen im Rahmen von strukturellen Herzerkrankungen oder primären Arrhythmiesyndromen hinweisen.
Mithilfe einer ausführlichen humangenetischen Beratung und modernen Verfahren der molekulargenetischen Analyse können individuelle Veranlagungen zu Herzrhythmusstörungen und strukturellen Herzerkrankungen festgestellt werden. Darauf basierend können Möglichkeiten der Prävention mit dem Ratsuchenden sowie die Auswirkung auf dessen Familie diskutiert werden.
Kooperationen
Das MGZ – Medizinisch Genetische Zentrum versucht Patienten und Ratsuchenden und ihren betreuenden Ärzten für die oben genannten Fragestellungen ein umfassendes Versorgungskonzept zu bieten. Daher kooperiert das MGZ mit den folgenden Einrichtungen aus den Fachbereichen Sportmedizin, (Kinder-)Kardiologie, Pädiatrie, Innere Medizin sowie Rechtsmedizin.
Auswahl einiger Kooperationen
- ARVC-Selbsthilfe e.V.: Arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie
- VemaH-Studie | in Kooperation mit dem deutschen Herzzentrum: Versorgungsituation Erwachsener mit angeborenen Herzfehlern in Deutschland
- Sportmedizinische Ambulanz für Kinder und Jugendliche, Prof. Dr. med. Renate Oberhoffer