Das Untersuchungsspektrum des klassischen NIPT Trisomie umfasst numerische und größere strukturelle Chromosomenaberrationen. Mittels der verbesserten NGS-Verfahren ist es inzwischen auch möglich, zellfreie fetale DNA aus mütterlichem Blut hinsichtlich spezifischer Sequenzvarianten in Genen, die mit schwerwiegenden Syndromen oder Erkrankungen einhergehen, zu untersuchen. Den NIPT Monogen bietet das MGZ München in Zusammenarbeit mit Baylor Genetics, USA an. Die technische Analyse des fetalen genetischen Materials erfolgt in den USA. Die Auswertung der Daten und die medizinische Validation des Testergebnisses erfolgt durch Ärzte des MGZ – Medizinisch Genetischen Zentrums in München.
Medizinischer Hintergrund
Zahlreiche schwerwiegende kindliche Erkrankungen können ohne eine familiäre Vorbelastung auftreten, in einigen bestimmten Genen treten besonders häufig krankheitsverursachende Sequenzvarianten neu (de novo) auf.
Diese entsprechenden Erkrankungen folgen meist einem autosomal-dominanten oder X-chromosomalen Erbgang und umfassen u.a. verschiedene Skelettdysplasien, das Spektrum des Noonan-Syndroms / Rasopathien und Syndrome mit einer Entwicklungsverzögerung. Der NIPT Monogen liefert einen Hinweis für das Vorliegen dieser monogenen Erkrankungen, die in der Regel nicht zu pathognomonischen Auffälligkeiten im Rahmen der Ultraschalldiagnostik führen.
Wie funktioniert der Test?
Der NIPT Monogen basiert auf dem PreSeek™ NIPT der Firma Baylor Genetics (21200, Preseek Maternal). Aus mütterlichem Blut wird cfDNA isoliert, dann werden die ausgewählten Gene sequenziert. Alle eindeutig pathogenen (Klassifikation nach American College of Medical Genetics and Genomics, ACMG Klasse 5) und wahrscheinlich pathogenen (ACMG Klasse 4) Varianten werden identifiziert und mittels einer unabhängigen Amplikon-NGS Analyse verifiziert.
Welche Gene werden untersucht?
Mit dem NIPT Monogen werden 30 Gene untersucht, in denen häufig de novo Varianten auftreten , die u.a. Skelettdysplasien, Noonan-Syndrom / Rasopathien oder Entwicklungsverzögerungen verursachen:
BRAF, CBL, CDKL5, CHD7, COL1A1, COL1A2, FGFR2, FGFR3, HDAC8, HRAS, JAG1, KRAS, MAP2K1, MAP2K2, MECP2, NIPBL, NRAS, NSD1, PTPN11, RAD21, RAF1, RIT1, SHOC2, SMC1A, SMC3, SOS1, SOS2, SYNGAP1, TSC1, TSC2