Klinische Symptomatik
Das Pitt-Hopkins-Syndrom ist charakterisiert durch die Kombination von schwerer mentaler Retardierung mit bestimmten fazialen Dysmorphiezeichen und in vielen Fällen mit Auffälligkeiten im Atemrhythmus (Episoden von anfallsartiger Tachypnoe und Hyperventilation, gefolgt von Apnoe und Zyanose). Häufig entwickeln sich bei den Patienten auch eine Epilepsie, eine Mikrozephalie sowie ein postnataler Kleinwuchs. Sehr charakteristisch ist auch eine fehlende Sprachentwicklung. Jungen und Mädchen scheinen gleich häufig betroffen zu sein.
Wegen der phänotypischen Überlappungen stellt das Pitt-Hopkins-Syndrom eine wichtige Differentialdiagnose insbesondere zum Rett-Syndrom und zum Angelman-Syndrom, aber auch zum Mowat-Wilson-Syndrom dar.
Craniofaziale Dysmorphiezeichen
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Mikrozephalie
- hohe Wangenknochen
- tiefliegende Augen, Strabismus, schmale Augenbrauen
- breite und nach unten gebogene Nase mit prominenter Nasenwurzel und weiten Nasenlöchern
- breiter Mund mit amorbogenförmiger Schleimhautoberlippe und evertierter Schleimhautunterlippe
- weit auseinander stehende Zähne, breiter Gaumen
- dysplastischer und oft breiter Helixrand an den Ohren
- prominenter Unterkiefer
Die fazialen Auffälligkeiten werden im Laufe der Jahre deutlicher.
Neurologische Auffälligkeiten
Vegetative Symptomatik
In der Literatur wird von den Patienten mit Pitt-Hopkins-Syndrom berichtet, dass sie sich überwiegend in einer fröhlichen Grundstimmung befinden und in der Regel keine ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten zeigen.
Genetik
Das Pitt-Hopkins-Syndrom wird autosomal-dominant vererbt und verursacht durch heterozygote de novo Mutationen im Gen TCF4 (Transskriptionsfaktor 4, Chromosom 18q21), die zur Haploinsuffizienz dieses Gens führen.